Modekompetenz am Markt

Sind wir mal ehrlich: Wenn man über Frauenmode spricht, denkt man nicht zuerst an Anklam. Da wird dann gerne mal zum Shopping die Stadt in Richtung Greifswald, Neubrandenburg, oder gar Hamburg und Berlin verlassen. Und das zu Unrecht. Anklam verfügt über eine Reihe inhabergeführter Modeboutiquen, in denen engagierte Frauen mit viel Liebe zur Mode und zum Interieur ihren Lebenstraum verwirklichen. Eine davon ist »Anna Charlott« – der Eckladen am Markt 2. Hier verkaufen Daniela Lemm und Christine Vandree Kleidung für Frauen fast jeden Alters. „Unsere Kundinnen sind zwischen 30 und 70+ Jahre alt”, meint Christine Vandree, „die älteste ist über 80 Jahre, immer topp gekleidet, und hat uns über unser Facebook-Profil entdeckt! Eine unglaubliche Frau.” Das Sortiment kann sich sehen lassen und hält auch den Vergleich zu den oben genannten Städten stand. Rundholz Black Label, Sneak Milano, Bleifrei oder Elbflorenz – in der Modeszene durchaus klangvolle Namen, auch für Frauen, die es etwas ausgefallener mögen. Trotzdem gibt es natürlich auch die »ganz normale Mode«. Und auch dem Vorurteil, dass die Kleidung bei »Anna Charlott« teuer sei, treten die beiden Frauen entgegen. „Wir decken möglichst alle Bedürfnisse und Budgets ab und haben auch Teile für 30 Euro im Sortiment”, erklärt Daniela Lemm. Dazu trägt auch das außerordentlich ambitionierte und pfiffige Social-Media-Marketing der beiden Damen bei. Kundinnen modeln regelmäßig mit den neuesten Kollektionen – alles wirkt sehr authentisch und professionell. Begonnen hat alles aus einer Champagnerlaune heraus. Aus dem „Man müsste einfach mal…” wurde schnell das erste Ladengeschäft am Neuen Markt. Der Umzug zum heutigen Standort war ein voller geschäftlicher Erfolg. „Wir haben einen tollen Mix aus Einzelhandel und Gastronomie und im Sommer fast Piazza-Verhältnisse. Die Leute flanieren, sitzen nebenan bei Kaffee, Wein und Pizza. Die großen Schaufenster gewähren uns einen guten Ein- und Ausblick und der Laden wirkt hell und freundlich. Das Beste ist die Nähe der anderen Modegeschäfte, das zieht die Leute an und lädt zum Bummeln ein. Wir unterstützen uns auch gegenseitig, empfehlen uns gegenseitig”, schwärmt Christine Vandree. Sie macht sich aber auch Sorgen um die Nachwirkungen der Coronapandemie und Energiekrise und hofft, dass die Anklamer Händler diese möglichst schadlos überstehen.

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